Sonntag, 9. Dezember 2012

Wichtelhut

Heute gibt es mal wieder einen Beitrag aus der Kategorie "Anno dazumal". Vor einiger Zeit habe ich euch die drei Hüte vorgestellt, mit der meine Hutnähphase begann. In dieser Zeit habe ich häufig bei Swaps im grünen Forum mitgemacht. Bei diesen Gelegeheiten konnte ich einige verschiedene Hüte herstellen. 
Zwei davon sind im Rahmen des Weihnachtswichteln entstanden. 
Als Innenleben habe ich leere Dosen benutzt. Die Krempe des Streifenzylinders habe ich mit Draht verstärkt. Die des schwarzen ist mit Pappe verstärkt. Das rote Band kann man austauschen.

Aktuell komme ich mal wieder eher selten zum Nähen, aber ein paar Kleinigkeiten sind dennoch entstanden.
2 große und 4 kleine Kissenbezüge für einen Freund zum Geburtstag und 3 rote Chorshirts. Ein paar Weihnachtsgeschenke stehen zu dieser Zeit natürlich auch auf meiner Liste, die dürfen aber noch nicht auf den Blog ;)

Mittwoch, 21. November 2012

Einmal Brautkleid zum mitnehmen bitte!

Ich habe Post bekommen. Die Stoffe für Tonis Brautkleid sind angekommen. Damit habe ich jetzt, bis auf das Goldgarn das bei Toni liegt, alle Materialien beisammen. 
Wenn die Stoffe erstmal da sind, steigert das die Motivation auch für andere Dinge enorm. Ich freu mich sehr auf Tonis Kleid und unsere tollen Materialien zu sehen weckt Tatendrang. Dadurch schaffe ich auch Dinge, die vorher erledigt werden müssen, ich aber eigentlich lieber aufschieben würde.
Und da die Entstehung des Brautkleids hier dokumentiert werden soll, möchte ich euch meine momentane Motivationshilfe natürlich nicht vorenthalten.
Auf meiner Einkaufsliste standen:
  • Chiffon
  • Brautsatin
  • Futterstoff
  • Garn
  • Borte 
  • Steine und Satinband für die Verzierungen
  • Nahtverdeckter Reißverschluss
  • Microtex Nadeln und neue Stecknadeln (nicht im Bild)
Mit unserer Beute bin ich sehr zufrieden. Die Grüntöne passen schön zusammen, das kommt auf dem Foto nicht so gut rüber. Es war gar nicht so einfach, passendes Satinband zu finden. 
Trotz meiner Freude auf das Projekt ist natürlich auch immer noch eine gute Portion Respekt dabei. Ein Brautkleid ist ja doch etwas ganz besonderes.

Montag, 19. November 2012

Winterfell

Mittlerweile ist es morgens noch dunkel, wenn ich das Haus verlasse. Ich komme zwar noch bei Tageslicht nach Hause, sitze aber oft ziemlich lange am Schreibtisch. Im April ist meine Abschlussprüfung und der Weg dorthin ist gespickt mit reichlich Terminen. Ab und an brauche ich allerdings eine kleine Auszeit und es verschlägt mich wieder an die Nähmaschine. Diese Zeiten sind allerdings recht spärlich vertreten, so dass es hier auf dem Blog ziemlich ruhig geworden ist. 
Heute Abend ist aber endlich ein lang ersehntes Teil fertig geworden. Mal wieder lag mein heißgeliebter Leojersey unter der Nähmaschine und wurde in eine kuschelige Jacke verwandelt. Nur Leo wäre mir dann doch zu viel gewesen, so dass ich einige Teile aus schwarzem Fleece gemacht habe.
Den Kragen kann man mit Klett schließen. Hinten habe ich, genau wie vorn, die Schulterpartie aus Fleece gemacht. Die Linien und die entstandenen Formen mag ich sehr.

Die Jacke ist fertig, sie passt gut und ist schön warm. Trotzdem gibt es einige Dinge, mit denen ich nicht zufrieden bin. (Taschen nicht gleichmäßig hoch, Naht am Reißverschluss krunkelt bei den vielen Lagen...) Lauter Kleinigkeiten, die außer mir wahrscheinlich keiner sieht... 
Geht euch das auch so? Eigentlich seid ihr zufrieden, aber irgendwas gefällt euch doch nicht?

PS: Der Schnitt ist der gleiche wie bei meiner Fleecejacke, die ich im Januar genäht habe (hier das Modell bei Burda). Unverkennbar natürlich die Änderungen, die ich vorgenommen habe. ;)

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Tonnenproduktion 1.0

Heute ein Update zum Hosendrama... Noch bleibt es ein Drama, denn mein "Wenns klappt kann ich es tragen Probeteil" wandert in die Tonne. Ich habe zwar am Rand großzügig Nahtzugabe gelassen, damit ich die durch den fehlenden Strech zusätzlich benötigte Weite dazugeben kann, aber großzügig war in diesem Fall nicht genug. Mir fehlt noch EIN Zentimeter, damit ich die Hose tragen könnte!!! Ein mistiger Zentimeter!!! *Haare rauf*
Außerdem muss ich an der hinteren Mittelnaht zum Bund hin noch einiges an Weite rausnehmen. Was mir an der Seite fehlt ist dort zu viel. 
Fazit: Neues Probeteil! Das muss und kann jetzt aber erstmal etwas warten, denn wie es der glückliche Zufall so will, sind zwei neue Hosen in meinen Schrank gewandert! Das verdanke ich Coco, die von einer Bekannten immer wieder aussortierte Sachen bekommt. Coco passen die Sachen nicht, aber mir! 
Bei meinem Heimaturlaub haben wir uns getroffen und ich konnte eine blaue Jeans und eine olivgrüne Cargohose mitnehmen. Sie passen perfekt, nur die Farbe passte mir nicht...
Gestern sind beide Hosen mit zwei Packungen Farbe in die Waschmaschine gewandert. Herausgekommen sind eine schwarze Jeans mit minimalem Blaustich und eine schwarze Cargohose. :D
Wieder nur ein schlechtes Handyfoto... Ich habe zwar meine Kamera aus Wolfsburg mit nach Braunschweig genommen, aber das Ladegerät vergessen -.-

Nichtsdestotrotz wird es so bald wie möglich mit dem Projekt Traumhose weitergehen. Eigentlich ist so eine Hose schnell genäht, man braucht nur einen guten Schnitt.
 

Sonntag, 28. Oktober 2012

Beutezug - Brautkleid und anderes

5 Tage war ich in meiner Heimat und da durfte natürlich ein Einkaufsbummel über den Berliner Türkenmarkt nicht fehlen. Ganz oben auf meiner Liste standen Materialien für das Brautkleid.
  • Futterstoff
  • nahtverdeckter Reißverschluss
  • Garn
  • grüne Steine für die Verzierungen
  • grüne Kordel oder Satinband für die Verzierungen
Abgesehen von der Kordel habe ich alles bekommen. Garn und Reißverschluss habe ich bei Hüco gekauft. Bei Karstadt werde ich morgen nach einer Kordel schauen. Dünne Nadeln für die Nähma brauche ich auch noch.
 Auf meiner Einkaufsliste stand außerdem noch Stoff für die Gardinen im Keller meiner Eltern. Auf dem Türkenmarkt habe ich Verdunkelungsstoff in Gelb für unschlagbare 3 Euro pro Meter bekommen. Dazu noch gelber Chiffon für 3,50 Euro pro Meter. Die Farben passen zu den Wandfarben im Keller und der Chiffon bietet guten Sichtschutz bei genügend Tageslichtdurchfall. Der Verdunkelungsstoff kann das Zimmer dann richtig abdunkeln, so dass man dort auch gut schlafen kann. Bisher hat immer das Außenlicht nachts ins Zimmer geschienen, sobald ein Igel auf der Terasse langgelaufen ist.
Für mich sind noch 5m schwarzer Jersey in die Einkaufstüte gewandert. 
Jetzt muss ich nur noch Zeit finden, alle meine Pläne unter die Nähmaschine zu bringen. Da ich in Wolfsburg arbeite und wohne, aber mein Freund in Braunschweig wohnt, ist meine Nähzeit in letzter Zeit immer weniger geworden. Jetzt habe ich aber meine alte Nähmaschine mit nach Braunschweig gebracht und wir haben im Schrank ein Fleckchen für sie gefunden. So kann ich auch am Woschenende hier etwas nähen. Ich werde bestimmte Projekte hier lassen, die ich in Wolfsburg zuschneide. So muss ich nicht immer haufenweise Material mit mir herumschleppen. Das werden auch die Projekte sein, bei denen ich auf meine Overlock verzichten kann. So dürfte es auch hier auf dem Blog wieder häufiger etwas zu sehen geben.

Samstag, 20. Oktober 2012

Hochzeitsglocken die erste

Es geht los! Die Planung für das weiße Kleid ist gestartet. Heute habe ich mich mit Toni getroffen und die weitere Vorgehensweise besprochen. In den letzten Wochen haben Toni, Janina und ich überlegt, viel gechattet und einige Entscheidungen getroffen.
Erstmal ein paar Informationen: Die Hochzeit findet im Juli 2013 statt. Es ist also noch relativ viel Zeit. Mir ist es wichtig, relativ früh zu starten, damit ich am Ende keinen zu großen Zeitdruck habe. Schließlich habe ich nächstes Jahr auch noch meine Abschlussprüfung vor mir. 
Es wird ein Kleid aus Satin und Chiffon, der Brustteil wird mit einer Stickerei verziert und von einer Borte eingerahmt. Vorlage/Inspiration dafür ist dieses Kleid. Erst haben wir überlegt, auch den Rockteil so zu gestalten, aber die Entscheidung ist letztendlich dagegen ausgefallen. Der Rockteil wird bis zur Hüfte relativ Körpernah verlaufen und dann zu ca. 2,50m Saumumfang auslaufen. Generell besteht das Kleid aus Brautsatin und Chiffon und wird mit einem leichten Baumwollstoff gefüttert. Der Chiffon beim Rockteil wird mittig etwas gerafft, sodass vorn noch einige Falten entstehen. 
Über die Träger sind wir uns noch nicht ganz klar geworden. Sie sollen maximal 2,5cm breit sein, aber der genaue Verlauf steht noch nicht fest. auf dem Foto sieht man auch schon die Auswahl der Stoffe und der Borte. Die Farben sind natürlich mal wieder Mist.
Auf dem türkischen Markt in Berlin werde ich nach Chichi und Zubehör schauen. Ich brauche passendes Garn, Nadeln und will schonmal nach Steinchen und Kordeln/Band für die Zierstickerei Ausschau halten. Ich hoffe, ich finde was schönes. :)

Freitag, 19. Oktober 2012

Der Weg zur Traumhose

Meinem Bauchgefühl und euren Antworten folgend habe ich mich letztendlich doch für ein Probeteil entschieden, aber eines der Modelle "wenn es klappt kann ich es tragen". Mein Probestoff stammt vom Flohmarkt, ich habe einen Ballen mit knapp 10m Stoff für sagenhafte 5 Euro ergattert. Es handelt sich der Brennprobe um Baumwolle mit einem minimalen Polyesteranteil. Der ist allerdings, entgegen der Ausgangsjeans und dem Köper, den ich für meine Hose nehmen möchte, kein Stück elastisch. Nagut, probieren wir es aus.
Nach einem Abend an der Nähmaschine sieht es auch schon nach Hose aus. 
Leider nur ein schlechtes Handyfoto, da ich meine Kamera gerade nicht zur Hand habe...
Die erste Anprobe hat das gezeigt, was ich vermutet habe. Der Strech fehlt! Am Oberschenkel ist es auf den letzten Zentimetern zu knapp. Das muss ich nochmal ändern. ich werde an der Seitennaht bis zum Knie nochmal etwas Weite zugeben. Glücklicherweise habe ich genügend Nahtzugabe gegeben, da wird das kein Problem werden. Ich hoffe dann, dass der Rest passt. Denn erst wenn ich das geändert habe, kann ich nochmal anprobieren und endgültig sehen, ob das was wird oder noch weitere Änderungen anstehen.

Mittwoch, 26. September 2012

Drama!

 Wann ist das denn passiert? Gestern abend habe ich mit Schrecken festgestellt, dass meine Hose ein Loch hat. Generell eigentlich nicht so das Problem, man hat ja eigentlich nicht nur eine Hose im Schrank. Habe ich auch nicht, aber nur drei, die wirklich passen... Jetzt sind es nur noch zwei. Ein Zustand, der sich ändern muss. Zwei Hosen sind einfach zu wenig. 
Nehme ich die jetzt kaputt gegangene auseinander? Oder kürze ich sie für den Sommer? Wenn ja, welchen Schnitt nehme ich dann für eine neue Hose?
Wir erinnern uns, Hose kaufen wurde gestrichen. ;)
Nach hin und her überlegen viel mein Blick auf eine große blaue Ikeatüte unter meinem Nähtisch. Hervorgekramt habe ich eine alte blaugrüne Jeans mit durchgeschubbertem Hintern. Hinten mittig am Bund nur einen Tucken zu weit, das lässt sich doch leicht ändern. Also habe ich zur Schere gegriffen und die Hose zerlegt. Die einzelnen Teile werde ich noch auf Papier übertragen, damit sich der Schnitt gut archivieren und wieder verwenden lässt. 
Nun steht die nächste Frage an: Probeteil ja oder nein? 
Die Jeans hat wirklich gut gepasst. Was meint ihr? Lieber noch mal testen, ob es wirklich passt? Oder gleich mit richtigem Stoff nähen? 
Ich würde dafür den Köper nehmen, aus dem ich auch die Kniebundhose genäht habe. Der ist ebenfalls leicht strechig, wie die Originalhose. An meinen schwarzen Jeansstoff will ich lieber noch nicht ran. 

Sonntag, 23. September 2012

Nicht Norm-konform

Achtung, es kommt meine unverblümte Ansicht über Mode, Konfektionsgrößen und Design-Desaster. Wer gern shoppen geht und wem die Sachen passen, für den freue ich mich und dem möchte ich den Spaß daran nicht verderben!
Am Freitag habe ich etwas getan, was ich schon ewig nicht mehr gemacht habe: Ich war shoppen. Dabei ging es nicht um Stoffe, sondern um fertige Kleidung. Wenn ich die Kleidungsstücke zusammen zähle, die ich in den letzten 3 Jahren so gekauft habe, handelt es sich hauptsächlich um Socken, Unterwäsche, Strumpfhosen, genau 2 Pullover, vllt 3 schlichte Tops, eine Hose und einen Blazer. Verglichen mit anderen ist das wirklich wenig. Das es dafür einen Grund gibt, habe ich Freitag wieder gemerkt. Mein Körper passt absolut nicht zu den Konfektionsgrößen, geschweige denn zur aktuellen Mode.
Zum Geburtstag habe ich einen 15 Euro Gutschein für eine der unzähligen Modeketten bekommen. Mit nur 85 Cent Zuzahlung konnte ich drei Teile mit nach Hause nehmen: ein Bolerojäckchen, dessen Ärmel keinen Millimeter hätten kürzer sein dürfen, ein Top aus dem Ausverkauf für 2,95€ und ein Tubekleid, dass ich mir noch enger nähen muss...
Kleid und Top werde ich bestimmt noch mit Stoffmalfarbe bearbeiten. Oder mit Bleiche, das wollte ich eh schon länger mal ausprobieren. 

Natürlich habe ich noch ein paar Klamotten anprobiert, aber das endete meistens in Frustration. Eigentlich wollte ich mir nämlich eine Hose kaufen... eigentlich...
Eine nicht rutschende Hose muss für meinen Körper Größe 34 oder 32 haben. 34 findet man sogar öfter mal, habe ich auch in zwei Läden drei verschiedene anprobiert. Aber anscheinend ist nur meine Hüfte auf Größe 34 ausgelegt. Positiv ist, dass die Hosen länger geworden sind. Ich muss mit meinen 1,75m Körpergröße nicht, wie noch zu Schulzeiten permanent mit Hochwasserhosen rumlaufen. Aber der Trend zu Skinny und Slim Fit hat mit sich gebracht, dass meine Waden und auch meine Oberschenkel für diese Hosen zu dick (!) sind. Da ist es doch kein Wunder, dass den Menschen ein falsches Selbstbild vermittelt wird... Abgesehen davon fühle ich mich in diesen Hosen, wenn ich nicht gerade Stiefel drüber trage, mit Turnschuhen in Größe 40/41wie der Storch im Salatbeet.
Das Projekt "Hose kaufen" wurde also at acta gelegt, dafür gewann das Projekt "Hose nähen" an Dringlichkeit. 

Nun gut, probieren wir es noch mit einer neuen Lederjacke. Jacken sind ja auch sone Sache. Schmaler, langer Oberkörper mit langen Armen... Ich griff die erstbeste Jacke in Größe 34 und verschwand vor den Spiegel. Auch hier waren die Ärmel gerade lang genug, dafür war der Rest designtechnisch ne glatte 6. Lederjacken mit schrägem Reißverschluss stehen gerade auch ganz weit oben, hatte diese natürlich auch. Dazu aber auch noch eine doppelte Knopfreihe wie bei einem Mantel, und einen Gürtel auf Taillenhöhe, wie bei einem Mantel... Der Kragen war natürlich auch ein weiter Reverskragen. Zusammen mit den Zier-Reißverschlüssen daneben wirkte das ganze also wie ein zu kurz geratener Ledermantel mit schrägem Reißverschluss in den alle Stilelemente gepackt wurden, die gerade modern sind. 

Auch habe ich auf dieser streckenweise doch recht amüsanten Shoppingtour gelernt, dass man Totenkopf- und Leoprints kombinieren kann und dass ich bald mit meinen alten Schlafanzughosen auf die Straße gehen kann. Teilweise genügt es auch, sich ein Stück Jersey um den Körper zu schmeißen, irgendwo zusammen zu raffen und schon ist man angezogen. Raffungen sind überhaupt ein ganz großes Muss, an Ärmeln, im Dekolleté, an der Seite, schräg übers Shirt... 
 Generell hat mich ein Streifzug durch die Geschäfte wieder sehr zum Nachdenken über Mode, Massenproduktion, den Wert von Kleidung und unsere Gesellschaft angeregt. Ich bin froh, dass ich mittlerweile fast jedes Teil selbst nähen kann, auch wenn mir meist die Zeit dafür fehlt.

Donnerstag, 20. September 2012

Ottobre für Oktober

Fertig! Eben habe ich das gestern begonnene Longsleeve aus der Ottobre fertig gestellt. Den Ausschnitt habe ich nicht mit Jerseyschrägband verarbeitet, ich habe einfach Falzgummi genommen. Die Säume habe ich erst mit der Overlock versäubert, knapp 2cm nach innen gebügelt und mit dem Dreifach-Geradstich festgesteppt. Wenn ich mehr Ruhe habe, werde ich mich auch noch mal intensiv mit der Flatlocknaht auseinandersetzen. Meine ersten Versuche sind gescheitert...

Der Schnitt gefällt mir sehr gut. Ideal um im Herbst/Winter noch einen Pulli oder eine Strickjacke drüber zu tragen. Besonders angetan haben es mir die langen Ärmel. Ich habe *immer* kalte Hände, so dass ich entweder Stulpen trage oder die Ärmel länger ziehe. Bei diesem Schnitt waren die Ärmel schon lang genug, das habe ich selten. Auch die generelle Länge des Shirts finde ich gut. Auch wenn ich in die Hocke gehe reicht es bis auf den Hintern. 
Ein paar cm mehr und ich hätte es als Kleid tragen können. Mit einem anderen Ausschnitt könnte ich mir das auch schön vorstellen, ohne das Geraffel, ein kurzes Kleid mit langen Ärmeln... *auf die Liste setz*

Mittwoch, 19. September 2012

Abwechslung? Ach nee...

Dieses mal habe ich mir einen Ottobre-Schnitt vorgenommen, wieder ein Longsleeve (die sind in meinem Kleiderschrank nämlich wirklich Mangelware). Nachdem der Test mit Lekala ganz gut lief, wollte ich endlich mal ein Teil aus einer meiner Ottobre Zeitschriften in Angriff nehmen. Ich besitze zwei Zeitschriften mit Damenmoden und eine mit Kindermode. Für den Anfang auch hier ein Teil, was immer geht: Ein Jerseylongsleeve. Es besteht aus nur drei Schnittmusterteilen. Die einzelnen Arbeitsschritte kann ich mittlerweile im Schlaf, einzig die leicht geraffte Front ist hier mal etwas neues. Also ein sicheres Projekt, bei dem mir nicht viele Fehler unterlaufen können. 
Als ich den Schnittmusterbogen vor mir ausgebreitet hatte der erste Dämpfer: Bei Burda sieht das irgendwie übersichtlicher aus. Entsprechend chaotisch sah auch das erste abgepauste Teil aus.
Schließlich hat es mit den nächsten beiden Teilen besser geklappt. Alles wurde ordentlich beschriftet, einen guten Standard-Schnitt kann man ja immer wieder gebrauchen.
Entschieden habe ich mich für den selben schwarzen Jersey wie beim Lekala-Shirt. Ein guter halber Meter war noch da, der ist jetzt aber restlos aufgebraucht. Nachdem ich mal ein gut sitzendes Top auf den Schnitt gelegt habe, entschloss ich mich, keine extra Nahtzugaben anzuzeichnen. Ich bin direkt mit der Overlock an der eigentlichen Nahtlinie entlanggegangen. Das hat auch sehr gut funktioniert, das Shirt ist fast fertig.
Es fehlen nur noch die Säume und der Ausschnitt, die Raffung ist nur gesteckt.
Ein erstes Fazit zur Ottobre-Premiere:
- Bei der Übersichtlichkeit der Schnittmusterbögen geht der Punkt an Burda. Bei der Ottobre muss man sich beim Abzeichnen sehr konzentrieren.
- Größentechnisch punktet bei mir die Ottobre. Alle Schnitte beginnen bei Größe 34. Bei diesem Shirt habe ich keine extra Nahtzugabe gegeben und es passt sehr gut.
- Noch ein Pluspunkt: Die einzelnen Modelle werden aus verschiedenen Einzelteilen kombiniert. Mein Shirt besteht zum Beispiel aus Teil 2, 3 und 4 des blauen Schnitts. Für ein anderes Shirt kann ich das Vorderteil gegen Teil 5 (andere Raffung am Ausschnitt) oder Teil 1 (ganz schlicht, eigentlich als Patchworkmodell) austauschen.
- Zur Anleitung kann ich nichts sagen, da ich sie nicht gebraucht habe. Aber es wird sicher nicht das letzte Teil aus der Ottobre gewesen sein. In den beiden Zeitschriften sind noch einige schöne Schnitte, die ich gern nähen möchte.

Ich hoffe, ich kann es morgen fertig stellen. Dann gibt es auch wieder Bilder am lebenden Objekt. ;)

Freitag, 14. September 2012

Testobjekt

Die Freundin einer Freundin lernte ich vor einiger Zeit beim gemeinsamen Frühstücken in der Stadt kennen. Auch sie näht und so war gleich ein gemeinsamer Nenner gefunden. Wir haben uns gut unterhalten und ausgetauscht. Wenig später saß ich auf ihrer Couch beim Kaffee und wir plauderten über Korsetts und Schnittmuster. Sie hat mir von Lekala erzählt, einem Schnittprogramm, dass den Schnitt auf die eigenen Maße anpasst. Diesen kann man dann ausdrucken, zusammenkleben und nähen. Das musste ich natürlich testen. 

Ich habe einen kostenlosen Schnitt für ein Jerseyshirt gewählt und bei meinem Freund ausgedruckt. Geklebt sah das irgendwie seltsam aus, eine Ärmelweite von 26 cm? Erschien mir irgendwie zu wenig, auch bei Jersey. Bei meinem ersten Versuch sollte auf jeden Fall ein tragbares Teil rauskommen, oder eines, das man noch retten kann. Aber wenn ich die Ärmel verhunze habe ich meistens keine Lust mehr auf großartige Änderungen. Um dem Schlamassel zu entgehen habe ich einfach die Ärmel von meinem Streifenpulli genommen und die Ärmelausschnitte angepasst. 
Gestern Abend überkam mich die Nähwut und ich *musste* irgendwas für mich nähen. Der Schnitt von Lekala kam gerade recht, schließlich war er schon ausgeschnitten. 
Die weiteren Ärmel sind sehr bequem, dadurch ist das Shirt richtig gemütlich geworden. Für die Arbeit ist es mir zu weit ausgeschnitten, aber mit einem Top drunter passt geht es wieder. Gerade für den Winter kommt mir das gelegen, als treue Anhängerin des Zwiebelprinzips. :)

Montag, 3. September 2012

Da war ja noch was!

Ich habe einen Award bekommen. Oder zwei...

Erstmal den Beauty Coral Award von der lieben EmynUial . Vor ein paar Tagen hat mir Alexia auch einen Award verliehen. Bei Alexia darf man sich den Award aussuchen. da ich den einen schon habe, nehme ich also den anderen. ;) Vielen Dank euch beiden für die Auszeichnung. *knicks*


Hier die Regeln zu den Awards:
1. Poste den Award auf deinem Blog
2. Verlinke denjenigen der dir den Award geschenkt hat
3. Schenke 10 Bloggern diesen Award
4. Benachrichtige die Blogger, dass sie einen Award gewonnen haben
5. Der Award sollte nur an Blogger mit weniger als 250 Lesern gehen

 Ich gebe den Award weiter an:

Mara - über Mode und genähte Kleidung, viele schöne Fotos als Inspirationsquelle
Jumeria - wunderschöne Kostüme, so detailreich und aufwändig, ein wahrer Augenschmauß
Selene - noch ein Handarbeitsblog, klasse Ideen von denen ich viele Sachen am liebsten in meinen Kleiderschrank entführen würde
Charlottenblog - hat nichts mit Mode oder Nähen zu tun, dafür mit Essen. So oft sitze ich vorm Rechner und mir läuft das Wasser im Munde zusammen. Nyhet und Schokozwerg bloggen gemeinsam über die schönsten Köstlichkeiten.

Der Award wurde schon an viele der Blogs verteilt, die ich lese. Daher sind es bei mir nur vier. Aber eben auch wirklich Blogs, die ich regelmäßig und immer wieder gern lese. 

Samstag, 1. September 2012

Looks like Leo

Manchmal ist man doch erstaunlich erwachsen. Zu Schul- und Studienzeiten habe ich oftmals den Berg auf dem Schreibtisch ignoriert und mich an die Nähmaschine gesetzt. So auch vor wenigen Tagen. Doch nach einem fertigen Top meldete sich mein Gewissen und ich habe mich erstmal dem Arbeitskram gewidmet. Das anfangen ist dabei die schwierigste Phase. Wenn ich aber im Thema stecke dann geht es wieder leichter von der Hand.
Nichtsdestotrotz habe ich immerhin ein neues Teil in meine Garderobe einfügen können. Aus schwarzem und ein wenig von mit Leo beflockten grauen Jersey ist ein trägerloses Top entstanden. Ideal für den Sommer, sehr angenehm bei heißen Temperaturen. Lässt sich bestimmt auch gut zu meinem erst kürzlich genähten Leorock tragen.
Oben habe ich einen Gummi durchgezogen. So sitzt es sicher und man muss nicht ständig dran rumzuppeln. Bei gekauften Tubetops oder -kleidern habe ich oft das Gefühl, dass sie mir jeden Augenblick runterrutschen könnten.
Außerdem habe ich festgestellt, dass ich diese Art von geteilten Tops/Shirts sehr mag. So kann man immer wieder ein paar interessante Stoffe einbringen oder auch mal einen Klecks Farbe hinzufügen. Ich hoffe, ich komme in nächster Zeit nochmal dazu, weitere Kombinationen auszutesten. 

Montag, 20. August 2012

Sommer, Sonne, Sonnenbrand

Vorbei ist die schöne Festivalzeit und nach einem wunderbaren M'era Luna und ein paar Tagen Heimaturlaub bin ich wieder in meiner Realität angekommen. Mitgebracht habe ich vor allem einen fetten Sonnenbrand auf der rechten Schulter, viele schöne Erinnerungen und Erholung.Wirklich ein schöner Urlaub!
Von den Bands war ich auch begeistert, wenn sich auch das Kozerterlebnis meist mehr auf hören als auf sehen belaufen hat. In der Hitze habe ich es einfach nicht so lange in der Menge ausgehalten und mich dann lieber auf die Wiese gelegt. Meine Kamera ist ziemlich schnell abgeschmiert, aber ein Urlaubsbild gibt es trotzdem. :)
Mit dabei mein Lederkorsett, die braune Bluse, die ich endlich geändert habe, meine Kniebundhose (ich liebe sie! soooo bequem! <3) und die kleine Bauchtasche. Da wir außerhalb geschlafen haben und somit keinen Müll produziert haben, nutzen wir unsere Müllsäcke als Sitzgelegenheit. ;)
Jumeria, leider hab ich dich nicht gesehen auf dem Mera. Nächstes Mal müsen wir uns vorher verabreden, ich habs aber leider auch zu spät gelesen. Würd mich freuen, dich mal zu treffen. :)

Nächstes Jahr liegt das RockHarz in den Sommerferien. Das passt mir natürlich gut und viele meiner Freunde wollen auch hin. 

Nun wartet nicht nur ein Schreibtisch voll Arbeit auf mich, sondern auch ein schöner Stapel mit Projekten neben der Nähmaschine. Bevor ich mich den am Ende anderen Personen bestimmten Projekten widme gilt ähnlich wie bei mela erst mal das Motto "Egoist" und ein paar Sommertops werden meine Jerseyvorräte ein wenig minimieren. 
Für das nächste Jahr werden ein oder zwei größere Projekte anstehen, da muss ich aber noch abklären, in wieweit ich die Entstehung hier dokumentiere. Nur so als Tipp, es wird wohl ein weißes Kleid geben ;)

Jetzt aber nichts wie ran an die Nähmaschine, mir jukt es gewaltig in den Fingern und danach muss ich mich wirklich dem Berg auf meinem Schreibtisch widmen...

Dienstag, 7. August 2012

Urlaub

Hallo ihr Lieben!
Wundert euch nicht über die schlagartige Ruhe die hier nach den in letzter Zeit häufigen Posts eingekehrt ist. Bis zum 14. 08. bin ich noch unterwegs, dann gibt es hier bestimmt auch bald wieder neue Nähprojekte von mir zu sehen und natürlich einen Bericht darüber, wie es Toni mit meinem Korsett auf dem Con ging.
Ich wünsche euch schöne Ferien! Drückt mir die Daumen, für besseres Wetter. Zumindest auf dem M'era Luna wären sonnige Tage sehr angenehm.

Montag, 30. Juli 2012

Festival-Paranoia

Bald geht es auf das einzige Festival für dieses Jahr, mein Geldbeutel und auch mein Zeitkonto gaben kein anderes her. Daher freue ich mich sehr auf mein erstes M'era Luna. :)
Bisher war ich nur auf dem WGT, Zita Rock und RockHarz und dort dann auch immer als Hotel- oder Heimschläfer. Beim M'era Luna werde ich zum ersten Mal auf einem Festival zelten. Da muss man natürlich vorbereitet sein und eine Sache war mir ganz besonders wichtig: Meine wichtigsten Papiere und Geld immer am Körper haben, damit ich die nicht verschludern kann. 
Für Benes Schwester und für Bianca habe ich schon flache Bauchtaschen für Festivals genäht. Praktisch, da man sie unter den Klamotten am Körper tragen kann und so die Kontrolle über die wichtigsten Dinge hat. 
Jetzt habe ich eine für mich und eine für Marie genäht. Sie hatte im Juni Geburtstag und da wir gemeinsam zum Festival fahren bot sich diese Tasche direkt an. 
Die Verarbeitung unterscheidet sich etwas von den vergangenen Modellen. Ich wusste einfach nicht mehr genau, wie ich die Taschen genäht habe. Jetzt sind die beiden Innentaschen auf der Rückseite. Auch die Ziernähte habe ich dieses Mal anders gesetzt. Ich mag die Optik von dem doppelt abgesteppten Reißverschluss sehr, das habe ich bei den kleinen Portemonaies wieder aufgegriffen. Der Zierstich ist sowohl bei Marie als auch bei mir der gleiche, nur die Farben unterscheiden sich. Maries Tasche hat zusätzlich noch eine Buchtsabenstickerei bekommen. Ich hoffe, sie gefällt ihr.
Den Praxistest erfahren die Taschen dann am 11. und 12. August.

Sonntag, 29. Juli 2012

Scrubs - der Weg zur ultimativen Heilerin

Gestern habe ich Tonis Korsett komplett fertig genäht. Da ich dieses Wochenende Besuch von Janina und Toni habe, konnten wir heute auch Fotos in kompletter Montur machen. Toni hat ihre Larpsachen (sie spielt eine Heilerin, die gerade in der Ausbildung ist) dabei und hat heute früh ihre Bluse fertig genäht. Den Rock und die Tasche hat sie selbst genäht, die Bluse ist ein Ready Made aus einem Piratenhemd.
Es passt ihr wirklich ausgezeichnet. Das schwarze Netz an der oberen Kante hat sie noch etwas zurückgeschnitten. 
Hier noch einmal zwei Bilder wo man alle Details erkennt. Erst wollte sie das Lederband zum Schnüren nehmen, aber mit Korsettschnur ist es einfach stabiler und das Schwarz bildet auch noch mal einen tollen Kontrast. Mit der Innenverarbeitung bin ich sehr zufrieden, die ist wirklich absolut ordentlich geworden.
Generell hat mir das Nähen viel Spaß gemacht, ich habe nur einen meiner Finger etwas malträtiert und keine (!!!) Nadel dabei geschrottet. Das ist wirlich eine Premiere. Normalerweise zerschieße ich mir pro Korsett mindestens eine Nadel. 
Jetzt steht Tonis Heilerkarriere nichts mehr im Wege. :)

Mittwoch, 25. Juli 2012

Symmetrisch unsymmetrisch

Eine Weile ist es hier wieder etwas ruhiger geworden, aber neben der stressigen letzten Arbeitswoche konnte ich auch ein wenig am Korsett arbeiten. 
Was habe ich geschafft?
  • das Schrägband an der oberen Kante von Hand auf der Rückseite angenäht
  • die Stäbe abgelängt und eingeschoben
  • Deko angebracht (Hornknöpfe, Ziernähte)
Das Schrägband hat meine Finger fast getötet, ich hatte mal wieder den Fingerhut in Wolfsburg vergessen und nachdem ich mir die Nadel mit der Ösenseite in den Finger gerammt hatte, war erst mal Zwangspause angesagt. Mein Freund hat mir dann noch schnell vom Real einen Fingerhut geholt, damit konnte es dann weitergehen. 




An den Zähnen kann sie noch ein paar kleine Fläschchen an Lederbändern dranhängen. Alle Knöpfe sind mit dem Lederband, das wir auch für die Schnürung nehmen, angenäht. Dazu habe ich das Lederband durch den Stoff gezogen, den Knopf drauf, wieder durch den Stoff nach innen. Da habe ich sie dann verknotet. Hinten sind noch zwei schwarze Ziernähte. Die habe ich mit schwarzem Stickgarn genäht.

Am Wochenende kommt Toni mich besuchen, dann wird das Korsett fertiggestellt. Bis dahin widme ich mich erst mal den anderen Sachen, die noch auf meiner Nähliste stehen.

Samstag, 14. Juli 2012

It's time for chichi!

Nachdem ich gestern um 16 Uhr endlich Feierabend machen konnte, bin ich zu Hause schnurstraks zum Briefkasten gegangen. Der Brief von Toni mit dem noch fehlenden Dekokram wartete bereits auf mich. Nach kurzer Rücksprache mit Toni über die Anordnung ging es an die Nähmaschine. 
Die Schlaufen, um die Lasche zu schließen, werden von Hand geknoten. Ich habe erst mal 20cm lange Lederbänder mittig gefaltet auf die Nahtzugabe des Laschenfutters genäht. Dann wurden Laschenoberseite und -futter miteinander verstürzt. Nun konnte ich die Lasche zwischen die Panele 1 und 2 der rechten Seite legen, alles feststecken und zusammennähen. Auf Taillenhöhe habe ich noch einen Teil des Gürtels mitgefasst. Das andere Stück wurde zwischen Panel 6 und 7 mitgefasst. Zwischendurch immer wieder gut bügeln, damit auch alles an Ort und Stelle ist und sich auf die richtige Seite legt. 
Jetzt konnte ich die hintere Naht schließen. Dazu habe ich Futter und Oberstoff rechts auf rechts aufeinandergelegt (die Schließe ist dann quasi innen) und an der Kante zusammengenäht. Da Futter und Oberstoff an der Unter- und Oberkante noch nicht miteinander verbunden sind, kann man das problemlos wenden. Nachdem die Kante platt gebügelt wurde, habe ich die obere Kante passend abgeschnitten. Dabei habe ich Oberstoff und Futter mit Stecknadeln zusammengesteckt.
Damit war der Teil, für den ich die Nähmaschine brauche, fast geschafft. Nur das Schrägband an der oberen Kante fehlte noch. Dank Schrägbandformer ging das herstellen recht schnell. Ich habe den roten Leinenstoff dafür genommen. Aber nur Schrägband an der Kante wäre ja langweilig, deshalb kam der Netzstoff noch einmal zum Einsatz. Einen 15cm breiten Streifen habe ich gefaltet auf die Kante gesteckt und mit dem Schrägband zusammen angenäht. Toni kann sich das dann so zurecht schneiden, wie sie es gern haben möchte.
Auf der Rückseite nähe ich das Schrägband von Hand an, damit auf der Vorderseite keine sichtbare Naht ist. 
Übers Wochenende bin ich bei meinem Freund. Damit ich dort ein wenig weiterarbeiten kann, habe ich alles was ich für die nächsten Schritte brauche zusammengepackt. Es geht an die Metallarbeit: Stäbe anblängen, Endkappen aufpressen, Ösen einstanzen.
Mal sehen, wie weit ich am Wochenende komme. Die Knöpfe und ein wenig andere Deko muss auch noch aufgenäht werden. 

Donnerstag, 12. Juli 2012

Korsett: Erstkontakt und Inspiration

Zwei Posts an einem Tag sind für mich eigentlich untypisch. Aber nachdem ich meinen Nachmittag wieder mit Tonis Korsett verbracht habe, möchte ich euch den aktuellen Stand nicht vorenthalten. Ist ja schließlich ein WIP ;)
Was habe ich heute getan?
  • Tunnel abgesteppt, dank Quiltführung ging das recht flott von der Hand
  • Schnittmuster auf Oberstoff übertragen und zugeschnitten
  • Kopfkino: Toni hat das weitere Zubehör losgeschickt, es kommt aber erst morgen an. Also habe ich überlegt, welche Nähte ich am Oberstoff schon machen kann. Die linke Seite kann komplett genäht werden. Bei der rechten Seite lasse ich die schräge Naht zwischen Teil 1 und 2 aus, da wird die Lasche und ein Gürtel mitgefasst. Ebenso die Naht zwischen Panel 6 und 7 (vorletztes und letztes), da dort das Ende des Gürtels mitgefasst wird. Alle Nähte werden mit der Overlock versäubert.
  • Lasche für vorn 2x zuschneiden, Vorderseite mit dem schwarzen Netzstoff beziehen, das "Futter" wird mit Bügeleinlage verstärkt. Ich habe sogar noch richtig feste von meiner Oma gefunden. Allerdings klebt die nicht mehr. Deswegen habe ich an den Rändern Streifen aus schwarzer Vlieseline aufgelegt und die Einlage damit festgebügelt.
  • letzter Teil für heute: die Schließe, der erste Kontakt mit Metall für dieses Korsett! Ich habe schon beide Teile eingenäht, mit dem Reißverschluss kommt man beim Einnähen schön nah an die Schließe ran (siehe hier). Mit einer Stricknadel habe ich den Stoff für die Pilze geweitet. Durch das grobe Leinen konnte man diese dann recht gut durchfummeln. Auf der rechten Seite habe ich die Schließe auch schon mit dem noch einzelnen Vorderteil verbunden. Es könnte recht fummelig werden, die anderen Teile und die Lasche anzunähen, da die Schließe ziemlich nah an der Naht sitzt. Eventuell muss ich das noch mal trennen...
    Dafür erkennt man mittlerweile schon, dass es ein Korsett werden soll. :D

Ich bin schon sehr gespannt auf das weitere Zubehör. Die Lasche wird mit verschiedenen Knöpfen geschlossen, an den Gürtel kann Toni ihre Ledertasche hängen.
Habe ich eigentlich schon etwas zum Hintergrund des Korsetts erzählt? Nein? Na das sollte doch schleunigst nachgeholt werden.
Toni hat mit LARP angefangen, ihr Charakter ist eine Heilerin. Letztes Jahr (war es das letzte?) hat sie auch mit dem Nähen angefangen und näht nun für ihren Charakter ein Kostüm. Sie fragte mich, ob ich das Korsett übernehmen würde, was ich freudig annahm. Denn als sie mir ihre Inspirationsquelle nannte konnte ich nicht widerstehen. "Es soll so in Richtung Tia Dalma aus Fluch der Karibik gehen!" Das Kostüm hatte mir damals schon gut gefallen, als ich den Film das erste Mal sah. Und jetzt darf ich ein daran inspiriertes Korsett nähen! *gg*
Ich zeichnete verschiedene Entwürfe und auf dem holländischen Stoffmarkt haben wir nach den passenden Stoffen geschaut und sie auch gefunden. Das Leinen hat die perfekte Farbe, ein schönes rot das natürlich auf allen Fotos irgendwie nicht richtig rüberkommt.
*rumhibbel* Ich freu mich so sehr auf die Detailarbeit. Da kann ich mich wunderbar austoben. XD

Abikleid - Fotos mit der neuen Besitzerin

Am Wochenende war der Abiball und ich habe gestern eine Mail mit Fotos bekommen. Dementsprechend könnt ihr heute Bilder mit der glücklichen neuen Besitzerin sehen.
Hier sieht man auch noch mal das Rückenteil. Ich habe den Stoff oben gefaltet, 8 Tunnel abgesteppt und Gummiband eingezogen. Dadurch wird das Kleid gut auf Figur gebracht. 
Auf dem Abiball hat sie immer wieder Komplimente für das Kleid bekommen und sich sehr wohl darin gefühlt. Das freut mich natürlich sehr! 
Ich habe auch hier wieder einiges gelernt (Rollsaum bei Chiffon, etwas mehr Erfahrung im Bereich Schnittkonstruktion). Auch wenn der Chiffon nicht einfach zu nähen war, hat mir das Nähen sehr viel Spaß gemacht.

Dienstag, 10. Juli 2012

Futter-Halbzeit

Weiter geht es mit Tonis Korsett. Heute habe ich mit dem Futter angefangen. 
Ich nähe meine Korsetts immer aus drei Lagen: 2x Futter, 1x Oberstoff. Für das Futter brauche ich insgesamt 24 Teile. Das Aufzeichnen hat schon eine Weile gedauert, das Ausschneiden ging dank Rollschneider dann ganz fix. Die Teile, bei denen ich mein Schnittmuster umgedreht habe (ich habe nur eine Hälfte aufgezeichnet), habe ich mit einem X markiert.


Die beiden Futterlagen nähe ich in einem Schritt nach Rubis Methode (den Leuten aus dem grünen Forum wird das was sagen;) zusammen. So kann ich die Tunnel einfach absteppen.
Man muss allerdings genau überlegen, von welcher Seite man beginnt und wo später die Nahtzugaben sind, damit alles auf der richtigen Seite liegt. Ich hab in meiner Skizze vom Schnitt eingezeichnet, auf welche Seite der Naht die Stäbe hinsollen. Auf die andere Seite kommen die Nahtzugaben. 
Dann geht es los mit den ersten vier Teilen, bei mir die hintersten beiden Panele. Das Taillenband fasse ich auch gleich mit, so ist es am Ende zwischen beiden Futterlagen unsichtbar eingenäht.
Nach der ersten Naht sieht das ganze so aus:



 von unten nach oben liegen dort:
  • ganz unten: Panel 5, rechte Seite oben
  • darauf Panel 6, linke Seite oben
    (5 und 6 werden also rechts auf rechts zusammen genäht)
  • Taillenband
  • Panel 6X, rechte Seite nach oben
  • Panel 5X, linke Seite nach oben







Die beiden Panele mit der Nummer 5 kann man nun nach links zur Seite klappen. Dann sieht das ganze so aus.  Nach dem gleichen Prinzip verfährt man mit den restlichen Teilen. Meine fertige Hälfte, allerdings noch ohne abgesteppte Tunnel:


Eigentlich hat das Korsett pro Hälfte sieben Teile, entstanden durch die Trennung von Panel 1 für die schräge Front. Da es sich dabei aber nur um eine Teilungsnaht handelt, habe ich diese beim Futter weg gelassen und mir nur die Linie für den Tunnel durchgezeichnet.

Nachdem das Futter nun Halbzeit hat, gönne ich mir auch eine Futter-Halbzeitpause ;D