Freitag, 22. März 2013

Evil Stoff des Todes of Doom

Während des Nähprozesses stehe ich in stetem Kontakt mit Toni und Janina. Die dürfen dann auch immer das Geheule ertragen, wenn ich mich über die Stoffe beschwere. Sie sind wunderschön, aber... Chiffon!
Egal, am Ende lohnt sich die Mühe.
Heute habe ich einen kompletten Nähtag eingelegt. Ab jetzt geht es erstmal mit der Prüfungsvorbereitung weiter. Muss ja auch sein, leider.
Als erstes habe ich alle Teile aus Chiffon uns Satin zugeschnitten. Dank meiner auswaschbaren Stifte ging das zum Glück ganz gut. Danach habe ich mir einen Plan gemacht, wann welche Nähte wie gemacht werden, damit ich auch ja nichts vergesse. Als erstes habe ich mich dem Chiffon gewidmet, frei nach dem Motto "Erst die Arbeit dann das Vergnügen." ;)
  • der Schlitz in der Mitte wurde mit einem Rollsaum gesäumt
  • die Seitennähte habe ich mit Französischen Nähten zusammen genäht
  • vorn in der Mitte wurde der Stoff etwas gerafft
  • die Nahtzugaben an der Oberkante habe ich, um den Fusselfaktor zu verringern, mit der Overlock versäubert und damit die Raffung fixiert
Probehalber über das Futterkleid an Betsy gesteckt und schonmal für gut befunden. Leider etwas totgeleuchtet. Just in diesem Augenblick kam die Sonne raus, das konnte ja auch keiner ahnen. XD
Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es dann mit dem Satin weiter.
  • alle Abnäher stecken, nähen, bügeln
  • die Seitennähte an Brustteil und Rockteil mit der Overlock versäubern 
  • die Seitennähte jeweils zusammen nähen
 Jetzt konnten Brustteil und Rockteil zusammen genäht werden. Dabei habe ich den Chiffon in der Naht mitgefasst. Beim Nähen habe ich eine kleine Falte beim Abnäher eingenäht. Nach einem kurzen Schreckmoment stellte sich das aber als gar nicht schlimm heraus. Ohne Spuren zu hinterlassen konnte ich die böse Stelle auftrennen und neu steppen. 
Tadaaaaa!
Die Borte habe ich dann auch schonmal gezückt und Probehalber rumgesteckt. Man erahnt schon, wie es werden soll. (Auch wenn der Satin auf den Fotos einen billigen Plastikglanz hat... Real sieht das viel Schöner aus. Vor allem der schöne Schimmer der bei der Lage mit dem Chiffon entsteht, wenn die Sonne darauf fällt.)
Wenn es weiter geht, werden wir uns um die Zwischenverzierungen kümmen. Über den nackten Satin sollen noch grüne Bänder, wahrscheinlich mit goldenem Zierstich bestickt, und die Steine, die ich in Berlin gekauft habe. Wie wir das genau verteilen müssen wir noch austesten. Da werden sicher einige Fotos hin und her geschickt, bis wir die ideale Lösung finden. :)

Achja, der Titel... Vorab habe ich schon angekündigt, dass ich über die Stoffe fluchen werde. Dabei fiel diese Bezeichnung... Was sind denn eure "Hassstoffe", die in der Verarbeitung anspruchsvoll, divenhaft und zickig sind aber trotzdem immer wieder den Weg unter die Nähmaschine finden?

Mittwoch, 20. März 2013

Weiß wie Schnee...

Draußen breitet sich erneut eine weiße Decke aus. Allmählich habe ich genug vom Winter, aber daran kann man ja leider nichts ändern. Naja, sehen wir mal das Positive: Ich habe mich in meiner Wohnung eingeigelt und kann mich um alle wichtigen Dinge kümmern. Für meine Abschlussprüfung habe ich gestern und heute Vormittag gearbeitet. Morgen wird das auch wieder so sein. Nach der Arbeit kommt ja aber bekanntlich das Vergnügen, so dass ich sowohl gestern als auch heute bis abends an der Nähmaschine saß. 
Heute Mittag rief mich Toni an, das Probeteil ist angekommen. Nachdem ich fast jedes erdenkliche Maß des Originalschnitts aus der Burda verändert habe (sogar die Abnäher oO) habe ich schon mit vielen Änderungen gerechnet. Aber: Es passt! Ich brauche keine (!!!) Änderungen machen. 
Nach dieser freudigen Botschaft juckte es mir natürlich in den Fingern. Als erstes habe ich die Schnittteile auf die gewünschte Länge erweitert. Beim Probeteil habe ich mir das gespart. Danach habe ich den Futterstoff, wollweiße leichte Baumwolle, gebügelt und zugeschnitten. 
Da das Kleid trägerlos wird, haben wir uns entschlossen ein Gummiband im Rücken einzuarbeiten. Dazu habe ich Tunnel auf die hinteren Schnittteile des Futters genäht. An der hinteren Mittelnaht sowie an den Seitennähten ist das Gummiband festgenäht. Nachdem ich dann alle Abnäher genäht und gebügelt hatte, wurden alle Teile mit der Overlock versäubert und zusammengenäht. Die Nahte hinten-mitte habe ich noch offen gelassen. Für einen ersten Eindruck habe ich das Kleid mal meiner Betsy übergeworfen. Nachdem ich sie mit mehreren BHs etwas aufgepolstert habe, hat sie zumindest um die Brust herum halbwegs Tonis Maße.
Das Futter ist nun schon fast fertig. Morgen kümmere ich mich um die Naht hinten mitte und werde die Nahtzugaben auseinanderbügeln. Dann geht es wirklich an den Oberstoff. Hoffentlich stellt sich der Satin und der Chiffon als umgänglich heraus... 

Montag, 18. März 2013

Brautkleid - Probeteil

Heute Vormittag habe ich mich mit dem Probeteil für Tonis Kleid beschäftigt. Mein Probestoff verhält sich schon ähnlich divenhaft wie der später verwendete Brautsatin, schön flutschig. Zumindest ist das schonmal authentisch. ;)
Ja, auf dem Foto liegen die Teile wirklich schief und krumm. Nach dem Nähen sah das ganze dann auch schon wie ein Kleid aus. Das Probeteil ließ sich ziemlich schnell nähen. Es sind ja nur 6 Schnitteile mit einigen Abnähern. Beim Brautkleid wird das wegen der verschiedenen Stofflagen auf jeden Fall etwas schwieriger. Vor allem Chiffon und Satin neigen ja dazu, teilweise sehr unkooperativ zu sein...
Jetzt wird es verpackt und sich auf den Weg zu Toni machen. Über eine Entfernung von mehr als 200km bekommt so ein Projekt nochmal einen ganz anderen Charakter. Könnte nicht jemand schnell das Beamen erfinden? Das würde doch einiges einfacher machen. XD


Sonntag, 17. März 2013

Ready, steady, go!

Pünktlich zum Ferienbeginn kehrt hier wieder Leben ein. Ich habe mir für die zwei Wochen ziemlich viel vorgenommen. Nicht nur meine Abschlussprüfung will vorbereitet werden, auch die Nähmaschine ruft! Der Startschuss für das wohl wichtigste Projekt meiner bisherigen Nählaufbahn ist gefallen. Sicher, alle Projekte, egal ob für mich oder für andere, waren einzigartig und wichtig. Aber Tonis Brautkleid spielt eben doch in einer ganz anderen Liga. 
Heute habe ich mich mit der Schnittkonstrukion befasst. Als Grundschnitt habe ich das Modell 104 aus der Dezember Burda von 2007 in Größe 36 genommen. Toni springt bei Burda ziemlich in der Größentabelle hin und her, 36 war dann irgendwie der Mittelweg. Geändert habe ich dann noch eine ganze Menge in der Weite und auch in der Länge. Die Saumkanten müssen aber bestimmt nochmal angepasst werden. 
Nach gefühltem stundenlangen Rechnen, Linien zeichnen, radieren und verschieben ist dann doch sowas wie ein Schnitt rausgekommen.
Morgen wird daraus ein Probeteil genäht, welches ich Toni per Post zuschicken werde. Mal sehen, wie gut es passt. Ich freu mich immer noch sehr, dass ich dieses Kleid nähen darf. Aber ein bisschen Nervenkitzel ist auf jeden Fall dabei ;) Ich hoffe wirklich, dass das Probeteil gut passt und nicht mehr allzu viel geändert werden muss. *Däumchen drück*